Die Bucht von Port San Carlos und Racepoint Farm
Angelerlaubnis muss vor dem Betreten von den Landeigentümern der Racepoint Farm eingeholt werden. Telefonnummer: 41012
Schon Tage bevor wir nach Port San Carlos und zur Racepoint Farm kamen, war ich auf unseren nächsten Aufenthalt aufmerksam geworden. Liebe geht nicht umsonst zuerst durch den Magen: Im Supermarkt in Stanley habe ich Steak gekauft, das sich als das zarteste und beste Rib Eye herausstellte, das ich seit langem gegessen habe. Und es stammte von der Racepoint Farm. Obendrein wurden seine Besitzer Michelle und John von allen, die sie kennen, als sehr sympathisch beschrieben. Es war ein zutiefst beeindruckendes Erlebnis gewesen, als Gast auf einer Farm auf den Falkland Inseln zu wohnen. Ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Die Racepoint Farm verfügt für seine Gäste über ein separates Gebäude, das den Komfort eines hochmodernen und funktionalen Einfamilienhauses bietet. Und es stimmt, was man uns erzählte: Michelle ist eine reizende Frau und hervorragende Köchin und John ein sehr aufgeschlossener und fachkundiger Landbesitzer.
John brachte uns auf seine lässige Art querfeldein, durch Zaun und Koppel, über Stock und Stein, durch Höhen und Täler, über Heidewiesen und Moore zu einem Punkt der Port San Carlos Bay, die es in sich hatte. Er schmunzelte nur, wie wir verwöhnte Stadtkinder während abenteuerlichen Überlandfahrt etwas bleich wurden. Für einen Camp Bewohner ist dies wohl nur ein kurzer Nachmittagsspaziergang. Er brachte uns zu einer Stelle mit einer alten Ruine. Von Menschenhand vor langer Zeit aufgeschichtete Steine sind in hierzulande nichts Außergewöhnliches. Im dünn besiedelten Camp der Falkland Inseln aber etwas Exotisches.
Der Ort und die Ruine waren das ehemalige Domizil des Ehepaars Blackley, die hier noch Ende des 19.Jahrhunderts lebten.
Dank dem deutschen Photographen Gustav Schulz, der 1887 für ein Jahr auf den Falkland Inseln wertvolle Photographien machte, wurde deren Leben bildlich festgehalten. Mr. Blackley verdiente seinen Unterhalt als Hirte und Gaucho im Dienste eines Großgrundbesitzers. Das Ehepaar adoptierte in jungen Jahren zwei Mädchen, die als lokale Schönheiten galten – sehr zum Leidwesen der hiesigen Pferdebesitzer, denn die jungen Burschen stahlen häufig des Nachts deren Pferde, um die Mädchen zu besuchen. Nichtsdestotrotz war die Familie so beliebt, daß die spätere Witwe Blackley bis ans Lebensende von den örtlichen Händlern Tabak für ihr Pfeifchen geschenkt bekam.
Der Ort und die Ruine waren das ehemalige Domizil des Ehepaars Blackley, die hier noch Ende des 19.Jahrhunderts lebten.
Dank dem deutschen Photographen Gustav Schulz, der 1887 für ein Jahr auf den Falkland Inseln wertvolle Photographien machte, wurde deren Leben bildlich festgehalten. Mr. Blackley verdiente seinen Unterhalt als Hirte und Gaucho im Dienste eines Großgrundbesitzers. Das Ehepaar adoptierte in jungen Jahren zwei Mädchen, die als lokale Schönheiten galten – sehr zum Leidwesen der hiesigen Pferdebesitzer, denn die jungen Burschen stahlen häufig des Nachts deren Pferde, um die Mädchen zu besuchen. Nichtsdestotrotz war die Familie so beliebt, daß die spätere Witwe Blackley bis ans Lebensende von den örtlichen Händlern Tabak für ihr Pfeifchen geschenkt bekam.
Die Bucht rund um „Blakely’s“ ist fast schon schmuckvoll romantisch gelegen, und man verspürt noch heute den Geist der früheren Bewohner. Ausgedehnte Diddle Dee (rote Krähenbeere) Felder mit großen saftigen roten Beeren wachsen im Spätsommer an den Ufern. Der schmale Küstenstreifen ist gut zu betreten und man findet noch viel Hinterlassenschaften der Blackleys, etwa in Form von Glasscherben. Durch viel Sediment getrübtes Wasser erschwert es auf den Falkland Inseln dem Angler oft die Tiefe abzuschätzen oder Standplätze auszumachen, doch hier ist es sauber und klar. Auffallend für die Gewässer der Falkland Inseln ist auch die mancherorts braune Färbung sogar des Salzwassers - gegen die immensen Torfvorkommen kommt zuweilen selbst das Meer nicht an. Daher ist es kein Mysterium, dass auch Meerforellen, die nahe der Küste fressen, dunkel gefärbt sind und mit Bachforellen verwechselt werden. Auch nicht schlimm - denn auf den Falkland Inseln ist der Übergang zwischen Bach- und Meerforelle im wahrsten Sinne des Wortes „fließend“ und der Begriff „sea-run brown trout" trifft es eigentlich ganz gut.